PFLEGE
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11.07.2024

ZAHNGESUNDHEIT #2

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In diesem Beitrag möchte ich, aufbauend auf den Letzten, etwas über die Gefährlichkeit von Entzündungen im Zahnapparat des Hundes erzählen.

ZAHNERKRANKUNGEN 

Nicht nur wir Menschen, auch Hunde können an Zahnerkrankungen leiden. Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Die meisten Erkrankungen von Zähnen, Zahnfleisch und Kieferknochen beginnen mit einer Ansammlung von bakteriellen Belägen. Dadurch bildet sich die so genannte Plaque, aus der Zahnstein entstehen kann.

KARIES

Karies ist eine Erkrankung, die Hunde relativ selten betrifft. Lediglich ca. 4-6% aller Hunde weisen Karies auf. Im Vergleich zu uns Menschen ist dies eher gering. Meist tritt Karies an Zähnen mit breiter Kaufläche wie den Backenzähnen auf oder an Fangzähnen, bei denen die Zahnspitzen durch Spielen mit Steinen o.ä. abgerieben oder angebrochen sind. Bleibt eine beginnende Karies über längere Zeit unentdeckt, infiziert und entzündet sich die Zahnhöhle. Es kommt zu Eiterungen und wie wir Menschen bekommt auch der Hund immer stärkere Schmerzen. Bei leichterem Befall kann der Zahn durch eine Füllung gerettet werden, in schweren Fällen muss der Zahn gezogen werden.

PARODONTITIS

Parodontitis ist auch bei Hunden eine Entzündung des Zahnhalteapparats (Parodont). Sie beginnt oft im Alter von zwei Jahren und zeigt bei Hunden mittleren Alters bereits eine fortgeschrittene Zerstörung des Zahnhalteapparates. Der Verlauf hat einen chronischen und schleichenden Charakter und wird vielfach erst spät bzw. zu spät bemerkt.

ENTSTEHUNG DER PARODONTITIS

Die Mundhöhle des Hundes stellt einen geeigneten Aufenthaltsort für ein großes Spektrum von Bakterien dar. Durch schmierige Ablagerungen, wie Futterreste, Speichel und Bakterien bilden sich Zahnbeläge (Plaque), welche die eigentliche Ursache für Parodontitis sind. In den tiefen, sauerstoffarmen Schichten der Zahnbeläge können krankmachende Bakterien besonders gut wachsen. Haftet der Zahnbelag über längere Zeit ungestört am Zahn, nimmt er mineralische Bestandteile aus dem Speichel auf und wird hart. Die Folge ist Zahnstein. Zahnstein ist jedoch nicht der Auslöser einer Parodontitis, sondern ein begleitendes Symptom.
Ausgelöst wird die Parodontitis durch die Bakterien der weichen Beläge. Der einmal begonnene Zerstörungsprozess schreitet immer schneller voran. Entzündetes Zahnfleisch zieht sich zurück, die parodontalen Taschen werden tiefer, Bakterien können sich leichter einnisten, Zahnbelag und Zahnstein mehren sich.

PARODONTITIS ERKENNEN

Wie kann man die Anzeichen auf eine beginnende Parodontitis erkennen? Achten Sie auf verdächtige Zeichen wie:

  • Mundgeruch
  • Zahnbelag, Zahnstein, gerötetes Zahnfleisch bis hin zu Zahnfleischbluten
  • zurückgehendes Zahnfleisch
  • Nasenausfluss
  • Schwellungen am Kieferknochen
  • Kopfscheuheit

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund eine Paradontis bekommt, sollten Sie schnellstens einen Fachtierarzt für Zahnheilkunde aufsuchen. Es gibt spezielle Zahnuntersuchungen, über die eine eventuelle Erkrankung diagnostiziert werden kann.

BEHANDLUNG

Ist es einmal zu einer Zerstörung des Zahnhalteapparates gekommen, besteht das Ziel in der Erhaltung der zu diesem Zeitpunkt noch gesunden Strukturen. Ein Wiederaufbau des zerstörten knöchernen Zahnhalteapparates ist ein äußerst schwieriges Unterfangen, zwar nicht unmöglich, jedoch mit sehr großem Aufwand verbunden. Das primäre Ziel sollte also die Vermeidung dieser Zerstörungsvorgänge sein.Eine kosmetische Säuberung der Zahnkrone genügt leider nicht, um eine Parodontitis zu stoppen. Die Behandlung muss an der tieferliegenden Zahnwurzel erfolgen, um die lokalen Entzündungsherde zu stoppen und zu beseitigen, und den Zahnhalteapparat zu regenerieren, falls dies noch möglich ist. Ebenso wichtig ist, die postoperative Nachsorge bis zur vollständigen Entzündungsfreiheit durchzuhalten und eine dauerhafte Zahnpflege beim Hund vorzunehmen. Auf diese Weise kann wieder ein guter Allgemeinzustand des Hundes erreicht werden.

GEFÄHRLICHE NEBENWIRKUNGEN

Die Nebenwirkungen von Zahnerkrankungen sollten Sie generell nicht unterschätzen. Beständige Entzündungsherde in der Mundhöhle können sich stark auf das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit Ihres Hundes auswirken. Folgeerscheinungen können Schädigungen an Herz, Leber, Nieren, Lunge und Gelenken sein. Deshalb ist Vorbeugung sinnvoll!

Fortsetzung folgt im nächsten Blog.