WELPEN
|
23.08.2022

KENNT DEIN WELPE DIE HUNDEBOX?

FM_016_BlogSerie_Welpen_Titelbild-2__Hundebox_2048x.webp

Vielleicht wird es einmal wichtig sein, dass bereits dein Welpe in einer Hundebox nur Positives kennengelernt hat. Das erleichtert ihm den Aufenthalt im Auto, bei Krankheit in der Tierklinik oder wenn du ihn auf eine Reise mitnehmen willst.


 

Gerade ist dein Welpe bei dir eingezogen und schon nach den ersten Tagen Eingewöhnung beginnt der Kleine mehr oder weniger seine Interessen auszuleben. Kein Welpe bekommt gutes Benehmen in die Wurfkiste gelegt, deshalb ist es wichtig, ihm von Anfang an Regeln zu vermitteln und ihm klare Grenzen zu setzen. Dazu gehören neben den Tabubereichen in Haus und Garten, das Laufen auf Wegen bei den Spaziergängen in der Natur, auch eine Gewöhnung an eine Hundebox. Oft kennen Welpen die Box schon von ihrer Zeit beim Züchter und sie haben kein Problem damit, diese als Rückzugsplatz zum Schlafen aufzusuchen. Denn vielleicht wird es einmal wichtig sein, dass dein Welpe gerne in einer Hundebox verweilt. Das erleichtert ihm den Aufenthalt im Auto, bei Krankheit in der Tierklinik oder wenn du ihn auf eine Reise mitnehmen willst. Falls dein junger Vierbeiner noch keine Box kennt, erkläre ich dir heute, wie du es ihm positiv näher bringen kannst.

SO GEWÖHNST DU DEINEN WELPEN AN EINE HUNDEBOX

Bei der Gewöhnung an eine Hundebox arbeitest du mit Grünen (innerhalb der Box) und Roten Bereichen (alles außerhalb der Box). Und so geht es:

Schritt 1: In den nächsten Tagen fütterst du den Hund ausschließlich in der geöffneten Box. Dazu stellst du als erstes den Napf einfach ein wenig in die Box hinein, der Welpe wird sofort hinlaufen und fressen.

Schritt 2: Nach ein paar Tagen stellst du den Napf bereits an das hinterste Ende der Box, so dass der Hund vollständig hineingehen muss, um an sein Fressen zu gelangen.

Schritt 3: Du wirst sehen, wie schnell der Kleine verstanden hat, dass sein Futter dort drinnen steht. Funktioniert das gut, stellst du jetzt seinen Futternapf in die Box und schließt die Tür. Der Hund will jetzt unbedingt hinein. Nach einigen Augenblicken öffnest du die Tür und ermöglichst ihm mit einem freundlichen "Geh schön rein", dass er an den Napf gelangt.

Schritt 4: Wenn er bei der nächsten Fütterungszeit erwartungsvoll vor der Box steht und dich ansieht, motivierst du ihn, zuerst in die Box zu schlüpfen und stellst – wenn er drin ist und zu dir heraussieht – sofort seinen Napf vor ihm in die Box und er darf fressen. Nach wenigen Tagen wird der Welpe von sich aus in die Box gehen, wenn du den gefüllten Futternapf in der Hand hast. Der Hund hat verknüpft, dass er dich durch sein In-die-Box-Gehen dazu veranlassen kann, ihm dort den Napf zur Verfügung zu stellen. Die erste Hürde ist geschafft.

Schritt 5: Jetzt erweiterst du die Übung, indem du die (immer noch unverschlossene) Box zum Grünen, und alles außerhalb zum Roten Bereich erklären. Will der Hund aus der Box heraus, wird durch eine deutliche Geste und falls notwendig ein, an den jeweiligen Hund angepasstes, missmutiges „Nein“ signalisiert: „Bleib erst einmal in der Box!“ Nimmt der Hund sich zurück, erfolgt unverzüglich und so schnell du kannst ein Umschalten in ein freundliches „Ja“, eventuell unterstützt durch Futter. Das Ziel ist: der Hund wartet in der Box so lange entspannt und ruhig, bis du es ihm das Herauskommen wieder gestattest. Eine zweite Hürde hast du jetzt geschafft.

Schritt 6: Entferne dich nun schrittweise zuerst von der Box und dann auch aus der Sicht des Hundes, aber so, dass du ihn immer noch beobachten kannst. Immer wenn er aus der Box herauswill, reagierst du sofort mit einer deutlichen Geste und ggfls. einem missmutigen „Nein“. Wenn er daraufhin wieder in die Box zurückgeht, erfolgt sofort das freundliche und bestätigende „Ja“. Das Ziel ist: längeres entspanntes Verweilen in der geöffneten Box. Dritte Hürde geschafft.

795_IMG_2139-z1.webp

Schritt 7: Liegt der Hund nun entspannt in der immer noch geöffneten Box, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, diese zu schließen. Erhöhe dann schrittweise die Zeitdauer, die er in der geschlossenen Box bleiben soll. Das Ziel ist: längeres entspanntes Verbleiben in der verschlossenen Box

Schritt 8: Beim Öffnen der Box achtest du darauf, dass der Hund nicht sofort herausstürmt. (Dasselbe gilt auch für das Öffnen der Auto- oder Haustüre.) Nimm zuerst Kontakt mit ihm auf, indem du dich zu ihm beugst und ihn sanft und entspannt liebkost.
Erst nach deiner Aufforderung darf er dann heraus. Er wird damit nicht bereits durch dein Herankommen in einen Erregungszustand geraten. Ebenso wie bei der „Bleib 3“-Übung (siehe „Der Hund an der Leine“) förderst du auf diese Weise Ruhe und innere Ausgeglichenheit des Hundes, während du dich dem Grünen Bereich näherst. Super! Dein Hund verweilt jetzt gerne in der Hundebox!

118APPLE-2_HKQF6723.webp

DAS MUSST DU IMMER BEACHTEN!

Die einzelnen Schritte dieses Lernprozesses erstrecken sich je nach Temperament und Entwicklungsstand des Hundes über mehrere Tage oder Wochen. Manche Welpen müssen sich erst etwas entwickeln, bevor sie in der Hundebox stressfrei auch bei geschlossener Tür eine kurze Zeit verweilen können, bei anderen funktioniert das schon von Anfang an sehr gut. Ein Welpe sollte keinesfalls über mehrere Stunden in einer geschlossenen Box alleinbleiben! Eine Hundebox ist nicht als bequeme Lösung zur Hundeaufbewahrung zu sehen, weil Herrchen oder Frauchen ihrer Verantwortung als Hundehalter nicht gerecht werden können oder wollen.

Und jetzt wünschen wir euch viel Erfolg beim Boxentraining

Herzlich Gila und Anton